NACHLASSSPASS

Aus Anlass seines 50. Bühnenjahres wird noch einmal ein theatrales Mehrpersonensolo von Joachim Rittmeyer zu sehen sein - ein letztes Mal! Dieser Abend ist gleichzeitig eine Quadratur des Kreises: Einerseits besteht der Wunsch aus dem Publikum, Klassiker aus früheren Stücken noch einmal zu sehen, anderseits rümpft sich Rittmeyers Nase reflexartig beim Thema Nummernprogramm. Die Lösung sieht so aus:

Rittmeyer spielt Laiendarsteller, die sich in einem Casting um das alleinige Darstellungsrecht von Bühnenfiguren bewerben, die ihr Schöpfer infolge Bühnenrückzugs "freigegeben" hat. Massgebend soll das Publikumsurteil sein und organisiert wird der Abend von einem spröden Nachlassverwalter. Die vorselektionierten Kandidaten tragen Evergreenstücke ihrer Lieblingsfiguren Hanspeter Brauchle, Jovan Nabo, Theo Metzler vor (Cassisglacé, Letzte Worte, Trennstab, Bauernverse, Altpapierbündel u.a.m.). Termine s. "Spieldaten"

SZENISCHE LESUNG

Ab April 2025 buchbar. Der Unterschied zu den theatralen Aufführungen sind die Präsentation (auktoriale Moderation) und eine einfachere Abwicklung (also auch für Spielorte ohne Seitenbühne und komplexe Lichtanlage). Dafür nutz Rittmeyer die Möglichkeiten der unbeschränkten Fantasiereisen - mal lesend, mal in eine Figur schlüpfend, mal mit Instrumentalbegleitung. Sketches, Szenen, Couplets und Geschichten, die an existenzielle Komik nichts zu wünschen übrig lassen. Hohlräume und Paradoxien des Alltäglichen werden aufgedeckt und poetisch neu serviert. Anfragen s. "Kontakt"

Joachim Rittmeyer

(*1951, St. Gallen) ist seit 1974 hauptberuflich im Grenzland zwischen Theater und Kabarett bühnentätig, hauptsächlich in der Schweiz. Der in Basel/Jura wohnhafte Künstler hat 23 Solostücke geschaffen, mit dessen neustem ("Knackwerk") er zurzeit noch immer unterwegs ist. Obwohl auch immer mal wieder im TV erlebbar, ist ihm die Bühne, mit den Live-Momenten und der Möglichkeit, etwas zu entwickeln, am liebsten. Aus der früher mehr direkt politisch orientierten Ausrichtung bildete sich Rittmeyers unverwechselbarer  Stil der vordergründigen Verweigerung "grosser"  Themen. Seine Figuren - allen voran der slow-motion-Denker Hanspeter Brauchle, der luzide Alte Theo Metzler oder der feinsinnige Osteuropäer Jovan Nabo - sind gesellschaftlich völlig irrelevant. Dessen ungeachtet breiten sie ihren eigenen reichhaltigen Kosmos aus.  - Rittmeyer wurde mit allen wichtigen Preisen bedacht, u.a. 2022 mit dem Ehrenpreis des "Salzburger Stiers".

 

 

 

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