"KNACKWERK"

(Mehrpersonen-Solo)

Wertlose Flaschen werden von menschlich wertvollen Flaschen zu einem Kunstwerk verwandelt.

Kurzbeschrieb

Vier unterschiedliche Figuren - alle könnten au unserem Alltag stammen - sind  bemüht, zum Gelingen einer Kunstinstallation beizutragen. Der Abend ist sozusagen das Bonusmaterial des Kunstwerks -  am Schluss sieht man es wohl umgekehrt und hält es nicht für ausgeschlossen, dass Kunst von Komik kommt.

Rittmeyer vernetzt in diesem neuen Stück seine Figuren zu einem Kosmos, in dem (fast) alles, was zweckgerichtet ist, einen komischen Kern enthüllt. Ohne eigentliche Absicht tragen die Akteure zu einem Ganzen bei durch Abschweifungen, Stegreifeinlagen, Einfälle, Musik.  Und alles verdichtet sich zum Eindruck:  je mehr es um nichts geht, desto mehr geht es um alles.

Rezensionsausschnitt "Knackwerk" (November 2022)

"Wer ihn kennt, liebt ihn. Wer ihn nicht kennt, nach über 50 Jahren noch immer nicht, der hat ihn nicht verdient."

(Daniele Muscionico)

Bleibsel

2016 (Première Hechtplatztheater Zürich)  Voranzeige Im Mittelpunkt des 20. Soloabends von Joachim Rittmeyer steht eine Tafelrunde, die unwissentlich dabei ist, eines der grossen Rätsel der Menschheit zu lösen: Was ist Kultur?
Mit von der Partie sind die Kultfiguren Theo Metzler, Jovan Nabo und  Hanspeter Brauchle. Letzterer führt die Gesellschaft fast ebenso souverän durch den Abend wie seinerzeit der heldenhafte König Artus die Ritter der Tafelrunde zum heiligen Gral. Dank Telekommunikation - mit all ihren Unwägbarkeiten - Situationskomik und menschlicher Verwandlungskunst ist das Publikum live dabei, einem historischen Ereignis beizuwohnen.

 
Künstlerische Beratung: Felix Kündig
Technik und Filmkompositionen: Martin Jenny
Produktionsbegleitung: Pia Fassbind

Zwischensaft

2013  (Première Kleintheater Luzern)  Voranzeige "Interessenkreis für Sondierbohrungen im Alltag“ – so nennt sich die Gruppe  um luzid-schrägen   Theo Metzler. Sie klopft seit  Jahren unseren Alltag  nach geheimen Tapetentüren ab. Und diesmal klopfen Spezis von Metzler, die ein besonderes Gespür für Zwischenräume mit sich bringen, mit: Jovan Nabo der Slave, empfänglich für Mittelwellen oder Paddy, der junge Experimentierfan und nicht zuletzt Hanspeter Brauchle, die  unverwüstliche labile Kraft.      Während sich auf der Bühne ein aufwendiges Mis en place entwickelt, wird Brauchle - als Posten eines Outdoor-Versuchs - mehr und mehr zum geheimen Hoffnungsträger. Kein Anlass zu klein, um Eingang zu Grossem zu sein (auf Bild: Paddy).

Lockstoff

2010  (Première Hechtplatz-Theater Zürich)  Voranzeige Ein unbekanntes exotisches Tier hat sich auf einem Transport in einen Zuschauerraum geflüchtet, was zum Unterbruch der Veranstaltung geführt hat.  Der herbeigerufene Tierspezialist (Benno Potzi) erscheint und  damit beginnt eine Vorstellung von einmalig stegreifmässiger Natur. Da das Tier den Anlockungstechniken widersteht, bietet der Task Force-Leiter weitere Hilfskräfte auf: den unterbeschäftigten Gelegenheits-Musiker Jovan Nabo sowie den Volonteer-Assistenten Hanspeter Brauchle. Mit dem Auftreten dieser beiden Figuren wird immer klarer:  hier geht’s auch um menschliche Artenvielfalt (auf Bild: Benno Potzi).

verlustig

(2008, Première CasinoTheater Winterthur). - Die gerissene Idee eines Theaterbesitzers führt zu einer komischen Begegnung zwischen einem Publikum und einem Künstler. Daraus ergibt sich ein Kraftfeld, mit dem der Veranstalter nicht gerechnet hatte: die Belastungsprobe wird abendfüllend. Man hat Sandsäcke gerufen und es sind Menschen gekommen. Einer aber kam nicht...er scheint abgesackt.

Das Publikum, eigentlich nur ins Theater gekommen, um kurz den neuen Boden des Theatersaals auf seine Belastbarkeit zu prüfen (Test-Beschwerung) sieht sich langsam hineingezogen in die Vorbereitungen einer Veranstaltung privater Natur. Dabei geht es um eine Art Memoria-Abend an einen offenbar spurlos verschwundenen Zeitgenossen - Hanspeter Brauchle. Es zeigt sich, dass sein Leben, so unaufdringlich es war, einen breiten, komisch-ernsten - und absolut abendfüllenden Raum öffnet. vor allem in den  In-memoria eines Protagonisten, der sich die Vorbereitungen auf Brauchle, der permanent Gefährdete, ist verschwunden.  (Regiebegleitung Stefan Gerber)

Tagesanzeiger, Zürich: "Ein Kabarettabend der Extraklasse". NZZ: "Köstliches Anti-Spektakel".

 

 

Retrospeck

2007 (Première Thun) Voranzeige Eine dramaturgische Neufassung von Nummern aus vergangenen Programmen (als DVD erhältlich). - An einem heissen Sommertag in einem Tonstudio verlocht und einem unbedarften Tontechniker ausgeliefert. muss sich der Kabarettist selbst bei Laune halten und tut dies durch Belebung verschiedener Figuren: dem Wortjongleur und Freigeist Theo Metzler, dem chronisch ausgelieferten Langsam-Denker Hanspeter Brauchle und weiteren Figuren aus Rittmeyers Kabinett. Eine Inventurdes lustvoll-abgründig Alltäglichen.

Orientierungsabend

2005 (Première Casinotheater Winterthur)
Voranzeige Das Team um Joachim Rittmeyer geht diesmal an die Grenzen  - und darüber hinaus. Über den Abgründen des Alltäglichen braut sich die wohl gewagteste Unternehmung zusammen, die die „Freunde des dauernden Experiments“, einer von Theo Metzler, dem vital-knorrigen Performer, initiierten Interessengemeinschaft, je angingen: eine zeitechte Schlafwandlung soll über die Bühne gehen! Neben dem  Abendverantwortlichen mit Kreatiefgang sorgen Hanspeter Brauchle, schlaftrunkener Proband und wandelnde Dauergefährdung sowie der rätselhafte Jovan Nabo und der resolute Unternehmer Lanzi dafür, dass die Orientierung immer wieder lustvoll verloren geht.  (Coaching Felix Kündig / Endregie Christoph Haering)                              

(auf Bild: Hanspeter Brauchle)

Copy Cabana


(Solostück, 2003, CasinoTheater Winterthur, Coaching Felix Kündig / Endregie Stephan Gerber)

Südlich warm und mit unerschöpflichem Strandgut: das ist das "Copy Cabana", ein stadtbekannter Kopierladen. Oder besser: war es. Aus Anlass seiner Schliessung laden die Kunden in ein Theater ein zu einer Art Kehrausabend. Auch der gestrandete Besitzer erscheint mit einem Koffer voll Schriftstücke, die sich im Verlaufe der Jahre angesammelt haben. Die scheinbar harmlose Welt der Billigdrucke wird - dank kreativ-umtriebiger den und launischer Geräte -  zu erstaunlichen Dimensionen aufgefächert: Geburts- und Todesanzeigen, Flugblätter, Liebesbriefe, Plakate enthüllen mal für mal überraschendere Ab- und Lachgründe. (auf Bild: Jovan Nabo)

 

 

 

Lauter Knistern

2001 (Première Theater am Hechtplatz, Zürich)

Wie lange knistert in Korbstuhl, nachdem sich der Mensch daraus erhoben hat? Wie lange bietet ein zur Unkenntlichkeit zerknüllter Plastiksack der Unordnung Paroli? Diese und andere Fragen beantworten Experimentiermeister Theo Metzler und sein Assistent Hanspeter Brauchle mit Stoppuhr, Metermass und Mikrofon im einfach nur glücklich machenden Abend. (WOZ, 22. 2. 2001)

(auf Bild: Theo Metzler)

Letzte Vorstellung


1998, (Première Theater Teufelhof, Basel)

Die Kabarettgruppe ’Die Windlichter’ kommt – über zwei Jahre nach ihrer Auflösung – noch einmal zu einem vertraglich längst vereinbarten Auftritt zusammen. Das zerworfene Trio beschliesst, um äusseren wie inneren Wiedervereinigungs-Hoffnungen vorzubeugen, auf Ensemblenummern zu verzichten. Dies hat zur Folge, dass jeder (sogar der Techniker) auf eigene Faust versucht, dem Abend zum Erfolg oder mindestens zum Nicht-Absturz zu verhelfen – was natürlich fehlschlagen muss. Und doch: unter Regieassistenz des Schicksals kommt der von Anfang an gefährdete Kunstflug doch noch zu einer unerwarteten Landung.
Auch sein neues Solo basiert auf einer raffinierten hochkarätig komischen Stückkonstruktion, welche die spannungsgeladenen Ambivalenzen seiner Figuren mit der ganzen Palette kabarettistischer, theatralischer und musikalischer Mittel widerspiegelt. (Das Blatt, März 1998) - Regiebegleitung Stephan Gerber

Die Lesung


1996 (Première Theater Teufelhof, Basel)

"Mit einer Lesung, die nicht stattfindet, brilliert Joachim Rittmeyer im Theater am Hechtplatz: Sprachwitz als Hochseilakt über den Untiefen der Schweizer Seelenlandschaft. Er zielt nicht auf das Offensichtliche, sondern auf die Leerstellen und Hohlräume, die sich im alltäglichen Scheitern auftun. Rittmeyer weigert sich, die Speise ’gaumensoft’ vorzukauen und präsentiert stattdessen die süsseste Versuchung seit der Erfindung des Vollwert-Kabaretts.“           Zürich Express (Anja Lauper)1997  Regiebegleitung: Werner Widmer

Der Untertainer

1993 (Première Theater Teufelhof, Basel)        Der Kabarettist ist tot und die Aufnahme seines Programms ein Desaster. Um trotzdem eine Erinnerungs-CD veröffentlichen zu können, müssen Produzent, Ersatzkomödiant (Bruder des Verstorbenen mit ähnlicher Stimme) sowie Tontechniker das Programm rekonstruieren. Aus dieser Grundkonstellation macht Joachim Rittmeyer – mit präzisem Blick auf Zeit- und Eidgenossen – ein umwerfend komisches Solo für drei Typen. Schweizer Kabarett vom Feinsten.“ (Tagesanzeiger, 4. 11. 1993)    

Regiebegleitung  Paul Steinmann 

Blankophon

1991 (Première Theater Teufelhof, Basel)  Nun gibt es das Blankophon, eine Mischung aus Blanko und Telephon, Joachim Rittmeyers geniale Erfindung, die er auch noch im Einmannbetrieb selber betreibt. Mit dieser ist es möglich, jede gewünschte Person anzurufen – nicht  die Originalperson zwar, doch eine ’mehr oder weniger geschickte Fälschung’ derselben (...) So spielt er stets auf mehreren Ebenen zur gleichen Zeit: Nicht nur schlüpft er jeweils in die Rolle des übers Blankophon gesuchten Typen, er charakterisiert durch Worte Gesten und Mimik des Antwortenden auch den Anrufer und untermalt das Ganze musikalisch mit seinem Vibraphon. (...) So wird seine Nummernfolge nicht zu einer der lautlustigen Sorte, sondern zum kabarettistischen Kabinettstück, blitzgescheit und aufmerksam, anregend und unterhaltend. - (Der Bund, 4. 5. 1992)

 

 

Abendfrieden spezial

1989 (Première Theater Teufelhof, Basel)  "Das Szenario: Fernsehabend im Altersheim ’Abendfrieden’. Eine Ansprache des Bundesrates aus aktuellem Anlass (Giftgaswolke) soll kommen, doch der Fernseher ist kaputt. Und was sich nun um Flickversuche und Zeitschinden entspinnt, ist eine herrlich komische und bitterböse Nummernfolge. (...) Rittmeyer spielt, wie mir scheint, sein komödiantisches Talent in ’Abendfrieden spezial’ erstmals so brilliant und voll aus. Es darf gesagt werden: Hier hat der Kabarettist zu seiner eigentlichen Hochform gefunden.“ (LNN, März 1990)   

(Regiebegleitung Werner Widmer)

 

Angriff auf den Weltrekord

 

1986 (Première Cafétheater Teufel, Basel) 

Vordergründig nimmt Joachim Rittmeyer den Rekord- und Weltrummel aufs Korn. Aber dahinter steckt mehr: Die eingebauten Abschweifungen, Figurenporträts von umwerfender Präzision, zielen auf Hintergründe.Die ’Linie’ des Programms zieht ein Mann, eine Mischung aus Entertainer, Showmaster und Propagandist, der das Publikum zu einem jener Weltrekordversuche zu animieren versucht, von denen die Zukunft der ganzen Menschheit abhängt. (...)Es ist faszinierend, wie Rittmeyer plötzlich Beobachter und Beobachteter zugleich ist und damit dem Publikum die Augen öffnet für die Kleinigkeiten, auf die es ankommt.  (Südkurier, 19. 4. 1986)

 

Schwindelfreiheit


1984 (Première Vorstadt-Theater, Basel)

Rittmeyer erkundet unter dem doppeldeutigen Motto ’Schwindelfreiheit’ als Blockbewohner das Flachdach einer Mietskaserne und schaut genau und unerbittlich hinunter in die Abgründe menschlicher Banalität, ins Verkehrsgewühl, ins genormte Freizeitvergnügen und ins Dickicht der Sachzwänge. (Schweizer Illustrierte, 16. 10. 1985)

 

Ferienhalber anwesend

(Solo-Programm, 1982,  Basel)Berner-Zeitung, 29. 4. 1982Im Flugzeug aus den Ferien zurückkommend wird dem Publikum von einer nasalen Hostessenstimme gleichsam als Wiedereingliederungsmassnahme in schweiz. Verhältnisse ein Rittmeyerprogramm verschrieben. Dieser geniale Einfall öffnet ein weites Feld kabarettistischer Möglichkeiten.

 

Bitte recht feindlich!

 

1980 (Première Theater Teufelhof, Basel)                                                       

"Das Stück kreist um uns Bekanntes. Erschreckend Bekanntes, aber nicht immer Erkanntes. Unsere Welt, unsere Zeit, die Entleerung. Also: die uns in einen sanften Mantel hüllende Werbung, die Flut der Befragungsbögen, die doppelte Moral, die Inkonsequenz unserer (oft nur vorgeheuchelten) Überzeugungen, das Fiasko unserer Beziehungen, das falsche Gefühl der Sicherheit. Und dazu kommen: die Gefahren der Computer, der zentralen Karteien, der Schnüffeleien, der Anpassung. (...) Diese Programm ist mehr als Seelenmassage, es nimmt her und verspricht notwendige Einsichten. Vielleicht, dass einige fast überlebensnotwendig sind...“     St.Galler Tagblatt, 27. 11. 1980 

 

Verdrängt und zugenäht

 

1978 (Première Café/Theater „Zum Teufel“, Basel)            Im beschädigten Leben der Opfer widerspiegeln sich die Täter. (...) So wird politisches Kabarett wieder brisant. Das Gelächter der Zuschauer ist nicht länger ohnmächtiges Ventil; bei Rittmeyer lacht man aus revoltierter (Selbst-)Erkenntnis. (...) Seine schonungslos präzisen Berufsbilder, die am meisten beklatscht wurden, denunzieren nicht den Altersheimleiter, den Fahrprüfungsexperten oder den Supermarktleiter. Vielmehr zeigen die kurzen Szenen auf, wie fremde Zwänge ihr Verhalten, ihre Gesten und ihr Reden verkrüppelt haben.   (Tages-Anzeiger 1979)

 

Streng öffentlich


1976 (Première  Zähringer-Theater, Bern)

"Rittmeyers Spielidee legt von Anfang an die Komik nahe: Er, als Aufnahmeleiter einer Live-Sendung, begrüsst das Publikum im Fernsehstudio eineinhalb Stunden vor dem eigentlichen Sendebeginn, um mit den Leuten spontanes Verhalten jeglicher Art einzustudieren:Klatschen in verschiedenen klassifizierbaren Arten, Bein- und Armhaltung, Kopfstellung bei Brillenträgern, Spontangespräch mit dem Showmaster, Verlassen des Saals unter Protest.(...) Wer Augen hat zu hören, der gehe hin!“ (Ostschweiz, 22.11. 1976)

Stören-Friede


1975, Première Zähringer-Theater, Bern)

"Die Konstellation entbehrte einer gewissen Komik schon nicht, als Joachim Rittmeyer am Dienstag auf dem Wolfsberg (Ausbildungszentrum der Schweiz. Bankgesellschaft) auftrat.
Er spielte als Rahmenhandlung einen Referenten eines Managerkurses hatte also zum Teil ein Publikum vor sich, das er in seinem Programm aufs Korn nahm. Nun, die Leute lachten herzhaft, auch über die manchmal sehr hintergründige Ironie des Kabarettisten stolpernd,zuweilen am falschen Ort."(Thurgauer Zeitung, 26. 2. 1976)

Lachen und Pfützen


(Soloprogramm, Uraufführung 1974, St.Gallen, Kellerbühne)
Tagesnachrichten, Bern:
 „Er durchleuchtet die eigenen Schwächen und die seiner Mitmenschen. Oft nur in Andeutungen, oft brilliant böse durchformuliert. Er beschränkt sich nicht darauf, Typen zu karikieren, Alltagstrampel zu mimen. Er ist aktuell, sieht die Probleme unserer Zeit und die des Jahres 2000. Er lässt sein Publikum selber nachdenken. Und das Publikum denkt selber nach. Es friert von innen heraus.“

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